Wie können Fugen vermieden werden?

So entstehen Fugen

Es ist möglich, dass in beheizten Räumlichkeiten, egal ob unter Einfluss von Fußboden- oder auch übliche Konvektorheizungen, eine relative Luftfeuchte geringer als 34% entstehen kann. Die Holzfeuchte kann somit durchaus unter 6,8% betragen. In solchen Fällen kommt es zwangsläufig zu Fugen in den verlegten Flächen.

Selbst bei versiegelten Flächen ist es ein gängiges Erscheinungsbild, weil die Versiegelung den Feuchteaustausch zwischen Holz und Raumluft nicht verhindert, sondern dies nur verzögernd erfolgt. Durch die Versie­gelung wird das hygroskopische Verhalten des Holzes nicht aufgehoben.

Das bedingt bestehende Quell- und Schwindverhalten kann mehr oder minder starke Fugenbilder im Holz und sogar im Versiegelungsfilm hervorrufen. Hierzu ist anzumerken, dass Parkettstäbe naturgemäß in den Wintermonaten durch das trockene Klima kleiner werden und so Fugen bilden. Da im Sommer bei unbeheizten Räumlichkeiten mit höherer relativer Luftfeuchte zu rechnen ist, werden sich die entstandenen Fugen entsprechend der Holzbreite wieder schließen. Bezüglich des optisch wahrnehmbaren Gesamtbildes von Parkettoberflächen wird klargestellt, dass geringfügige konkave oder konvexe Formveränderungen direkt nach der Verlegung zu den materialbedingten Eigenschaften des Holzes gehören.

Rechenbeispiel:

Der Wasserverbrauch der Luft beträgt z. B. innerhalb von 24 h bei 16 m² Zimmergröße mit üblicher Raumnormhöhe um 45 – 50% zu erreichen, 2 – 4 Liter! Bei 25m² Raumnormgröße und 20°C sind es schon 6 Liter!

Die relative Luftfeuchte zu steuern und einzuhalten hat für den Parkettboden weitreichende Vorteile:

  • nicht tolerierbare Austrocknung des Parketts ist minimiert (weniger Fugen)
  • Minimierung des Fugenbildes
  • Schwindspannungen in der Klebstoffschicht und zum Untergrund werden minimiert
  • Lufthygiene wird verbessert

So vermeiden Sie Fugen

Fugen treten nur dann auf, wenn die Luftfeuchte nicht kontrolliert und beeinflusst wird. In diesem Fall kann man somit auch nicht mehr von Lufthygiene und Wohlbefinden sprechen.

Bei Fußbodenheizungen gilt generell, dass in der Heizperiode mögliche Fugen dadurch minimiert werden, dass man möglichst ruhige Hölzer und schmale Stäbe verwendet. Aus all diesen Gründen ist erkennbar, dass Fugen innerhalb der Verlegeeinheiten unvermeidbare Erscheinungsbilder sind.

Fugenbreiten zwischen 0,1 mm und 0,5 mm sind im jahreszeitlichen Ablauf als durchaus normal anzusehen. Fugenbreiten zwischen 0,5 mm und 1 mm sind auffällig und geben bereits Anlass zu Beanstandungen. Die Breite der Fugen ist wiederum abhängig von der Holzart, Parkettart (Stab-, Mosaik-, Fertig-, Lamparkett) und dem Verlegemuster sowie dem zu belegenden Untergrund.

Hieraus ist erkennbar, dass bestimmte Fugenbreiten nicht generell einen Mangel darstellen und im jeweiligen Einzelfall zu betrachten sind. Somit sind werkstoffbedingte Fugen im jahreszeitlichen Ablauf als durchaus normal anzusehen und geben keinen Anlass zu Beanstandungen.